Hunderttausende von Jahren hindurch wurde die Welt von wenigen umherziehenden Jägern und Sammlern bewohnt. Diese lebten in kleinen Gruppen und mussten sich stets an die veränderten Umweltbedingungen anpassen. Auf der Suche nach Nahrungsquellen – umherziehenden Herden, wilden Früchten, Gräsern und Getreiden – durchstreiften sie riesige Landstriche, die nur extrem dünn besiedelt waren. Erst vor etwa 10 000 Jahren kam es zu einem entscheidenden Schritt, als durch den Anbau von wildem Getreide sowie durch die Züchtung von Rindern und anderen Nutztieren die sesshafte Lebensweise möglich wurde. Diese Entwicklung vollzog sich im Bereich des sog. Fruchtbaren Halbmonds, hauptsächlich im heutigen Syrien, dem Irak und der Türkei, wo aus Jägern und Sammlern Ackerbauern wurden. Durch diese neue Lebensweise kam es zu einem rasanten Bevölkerungswachstum, das dann auch dazu führte, größere Siedlungen und in der Folge erste Städte anzulegen. Erst 5000 Jahre später breiteten sich das Wissen und die Techniken des Ackerbaus auch in Mitteleuropa aus, wo mit der sog. Lengyel-Kultur zu ersten Mal die neue Lebensweise ermöglicht wurde.
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