
Tempelmuseum Frauenberg
Das Tempelmuseum Frauenberg liegt etwa zwei Kilometer westlich der Stadt Leibnitz. Direkt neben der barocken Marienwallfahrtskirche gelegen befindet es sich unmittelbar auf den Grundmauern eines römischen Tempels. Dieser Tempel war Teil eines größeren Heiligtums, in dem Muttergöttinnen verehrt wurden, aber auch der Gott Merkur und Mars Latobius angebetet wurden. Schon in der Zeit der Kelten befand sich auf dem Frauenberg das Stammeszentrum, in dem sich auch das zentrale Heiligtum befand, in dem Tiere geopfert wurden und Waffen, Münzen und andere Objekte den Göttern geweiht wurden. In der Ausstellung Der Frauenberg – seit Jahrtausenden ein heiliger Berg wird die 6500-jährige Besiedlungs- und Kultgeschichte beleuchtet. Themen des Museums sind das keltische Stammeszentrum, das römische Heiligtum, die frühchristliche Kirche und der heutige Marienwallfahrtsort. Die ältesten Funde reichen zurück in die späte Steinzeit. Die Befestigungsanlagen, deren Reste im Gelände sichtbar sind, geben auch heute noch eindrucksvolles Zeugnis dieser Geschichte ab. In der Zeit der Kelten erlangte der Berg als kultisch-religiöses Zentrum überregionale Bedeutung. Im Zentrum stand ein Opferplatz, in dem Rinder, Schweine, Pferde, aber auch Münzen, Waffen und Trachtbestandteile geopfert wurden. Der sogenannte Isis Noreia - Tempel bildete neben dem Mars Latobius - Tempel das Zentrum des römischen Tempelbezirkes. Die Verehrung einer Muttergöttin, die wohl als Nothelferin und Beschützerin angebetet war, stand im Mittelpunkt des Kultes. In der Spätantike änderten sich mit dem Einzug des Christentums die Kultvorstellungen grundlegend. Mit der Zerstörung der Stadt Flavia Solva entstand auf dem Frauenberg eine Rückzugssiedlung, zu der ein spätantikes Gräberfeld mit über 550 Bestattungen gehörte, das größte im SO-Alpenraum.