Bei dem regnum Noricum (lat. für Königreich Noricum) handelt es sich um eine Bezeichnung, die römische Autoren verwendeten, um ein Bündnis keltischer Stämme zu bezeichnen, dessen Vorherrschaft die Noriker innehatten – ein Stamm, der im Zentralkärntner Raum siedelte. Wann genau Noricum zu einer regulären römischen Provinz wurde, ist nicht bekannt. Vielleicht war es in der Regierungszeit des Kaisers Claudius (41–54 n. Chr.), vielleicht auch schon etwas früher. Von den Römern besetzt worden war es jedenfalls schon in der Zeit des Kaisers Augustus, zunächst bestand dann jedoch eine militärische Verwaltung mit dem Zentrum auf dem Magdalensberg in Kärnten. Die etwas später eingerichtete Provinz bestand aus den autonomen Städten (municipia) Iuvavum (Salzburg), Teurnia (St. Michael im Holz), Aguntum (bei Lienz, Osttirol), Solva (Wagna) sowie der Provinzhauptstadt Virunum (bei Maria Saal, Kärnten). Außerdem bestanden viele dorfartige Siedlungen (vici) und unzählige villae (Landhäuser und Gutshöfe) verschiedenster Größe.
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Anmerkungen:
Sonja Jilek – Verena Gassner – Sabine Ladstätter, S. Jilek – V. Gassner – S. Ladstätter, Am Rande des Reiches : die Römer in Österreich, Österreichische Geschichte 15 v. Chr. - 378 n. Chr. = Erg.-Bd. 2., Wien 2002. Bernhard Hebert (Hrsg.), Urgeschichte und Römerzeit in der Steiermark, Geschichte der Steiermark Band 1, Wien 2015.