In der Ausstellung im Schauraum in Retznei 26 werden Funde aus den archäologischen Grabungen gezeigt. Die Geschichte der Entdeckung und Erforschung im 19. Jahrhundert, aber auch grundsätzliche Fragen zu Archäologie und Denkmalpflege werden im Museum behandelt.
Die römische Fundstelle von Retznei wurde bereits im 19. Jahrhundert entdeckt. Im Laufe der neueren Grabungen, die im Jahr 2004 begannen, konnten viele Befunde zu den kaiserzeitlichen Bauten - zwei Badeanlagen sowie ein Nymphäum - gewonnen werden. Darüber hinaus wurden aber unter den römischen Böden die Reste von Holzbauten, Feuerstellen und Abfallgruben gefunden, die zeigen, dass in der Zeit von etwa 150 v. Chr. bis 50 n. Chr. keltische Stämme diesen Ort bewohnten.
Die Fundstelle in Retznei ist auch deshalb bedeutsam, weil mittel- und spätlatènezeitliche Reste erhalten sind, andererseit auch frühkaiserzeitliche Funde und Befunde belegen, dass hier eine Kontinuität vorliegt. Dabei muss noch genauer untersucht werden, ob es sich um eine Platzkontinuität mit Funktionswechsel handelt, oder ob ein langsamer Übergang und ein damit einhergehender Romanisationsprozess verfolgt werden kann.