Notgrabungen oder Rettungsgrabungen finden statt, wenn die Zerstörung eines archäologischen Denkmals droht. Grabungen, bei denen die erhaltenen Überreste so gut wie möglich dokumentiert werden und die vorhandenen Funde geborgen werden, stellen dann Ersatzmaßnahmen dar, die in der Folge die Zerstörung der originalen Substanz ausgleichen sollen. Zwar ist die Erhaltung der Denkmäler die beste Wahl, wenn aber Baumaßnahmen nötig und keine andere Option möglich ist, werden derartige Rettungsgrabungen durchgeführt. ASIST war in den vergangenen Jahren an zahlreichen solchen Fundstellen der Steiermark tätig.
Die archäologische Maßnahme im Bereich des Zivilarbeiterlagers in der KG Aflenz, Marktgemeinde Wagna, fand im Frühjahr 2018 statt. Luftbilder dieser Flächen wurden von der Britischen Luftwaffe in den Jahren 1944 und 1945 gemacht und erlauben eine ungefähre Lokalisierung der Baracken des sog. Zivilarbeiterlagers. Da diese Aufnahmen jedoch nicht entzerrt sind und eine exakte maßstabsgerechte Auswertung nicht möglich ist, stellte sich die Frage, ob eine archäologische Befundung diese Lokalisierung absichern könne. Darüber hinaus sollte geklärt werden, ob materielle Reste der Baulichkeiten noch vorhanden seien.
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