Die neuesten Forschungen in Rannersdorf im Jahr 2011 erbrachten bedeutende Erkenntnisse zur steinzeitlichen Besiedelung. Über die Lebensbedingungen der Bewohner, die hier um 4500 v. Chr. lebten und damit zu den frühesten Ackerbauern der Steiermark gehören, können wir uns ein erstes Bild machen. Davor lebten nur zahlenmäßig kleine und nicht sesshafte Gruppen von Jägern und Sammlern in der Region, erst die neue Kenntnis der Kultivierung von Pflanzen und der Domestikation von Tieren ermöglichte die neue Lebensweise, die in Rannnersdorf zum ersten Mal in der Steiermark nun in diesem Zeitraum belegt ist.
Zunächst gelang es im Herbst 2011 mit einer Radiocarbondatierung (C14), den Zeitraum der damaligen Siedlung wesentlich genauer einzugrenzen, als es bisher der Fall war (4590 – 4520 v. Ch. / Analyse Beta Analytic, Miami, Florida). Zahlreiche Fundstücke der Grabung 2011 wurden untersucht und können nun im Kontext der älteren Funde bewertet werden: Auffallend ist der hohe Anteil an Obsidian, der aus Nordostungarn oder auch dem südostslowakischen Raum stammt. Andere Stücke stammen aus Oberitalien (Monte Lessini).
Ein Teil der Neufunde wird in Rannersdorf in der Ausstellung „Im Schaustall“ bereits gezeigt, die wissenschaftlichen Untersuchungen zu der wichtigen Fundstelle sind noch im Gange.